»Ein möglichst unauffälliges und organisches Bauwerk, das sich der vorhandenen natürlichen Umgebung anpasst«, so hatten sich die Verantwortlichen das Bauwerk vorgestellt, das ab 1978 einen kontinuierlichen Spielbetrieb gewährleisten sollte. Zuvor hatten bereits die Freilichtbühnen in Stetten, Heidenheim, Reutlingen und Hayingen bewiesen, dass sich mit einer Zuschauerraum-Überdachung die Besucherzahlen deutlich steigern lassen.
Islerschale
Basierend auf Tragwerksplanungen des Schweizer Dipl.-Ing. Heinz Isler (1926 - 2009) aus Burgdorf bei Bern entwarf Architekt Michael Balz Pläne für den Bau der synklastischen Schale. Islers Herangehensweise basierte vollständig auf physikalischen Modellen und Experimenten, nur selten verwendete er allgemeine mathematische Theorien. Dabei waren die Stützpunkte für das Grötzinger Projekt von besonderer Bedeutung, denn die Schale sollte nicht auf einer Ebene, sondern in den Hang gebaut werden, wodurch eine Verlagerung in der Statik erforderlich war.
Noch im Jahr 1977 begannen vor den Kulissen von »Emil und die Detektive« und »D’ Steighofkomede« die Arbeiten für die über 400.000 Mark teure Betonschale. 400 Kubikmeter Erde mussten unter anderem für die Fundamente ausgehoben werden. Schallschluckplatten, die auch heute noch sichtbar sind, sollten als verlorene Schalung beim Betonieren zur Verwendung kommen. Sie lagerten auf einem Gerüst und einer Holz-Unterkonstruktion. Bereits Anfang November wurde Richtfest gefeiert. Bis zur Einweihung im Mai 1978 wurden 15 Tonnen Betonstahl und 200 Kubikmeter Beton verbaut.
Heute überspannt die auf fünf Fußpunkten im Lias-Alpha gegründete Kuppel eine Flä- che von 650 qm und hat eine Spannweite bis zu 42 Meter. Die durchschnittliche Stärke der Schale schwankt zwischen neun und zwölf Zentimetern. Am Scheitel beträgt die Höhe 8,5 Meter.
Die Massivkonstruktion ist so geformt, dass das gesprochene Wort von der Bühne her in optimaler Weise zum Zuschauer hin reflektiert wird und keinerlei Trommelgeräusche durch Regen wahrnehmbar sind.
Das könnte Sie auch interessieren
Anlage
Für unsere Theateranlage, die malerisch eingebettet in einem Landschaftsschutzgebiet liegt, wird das Naturtheater Grötzingen gern beneidet. Doch stellt gerade diese Besonderheit hohe Anforderungen an unseren Verein.
Bühnenbau
Einfallsreichtum und handwerkliches Können sind gefragt, wenn es an den Bau der Kulissen geht. Der Großteil unserer Kulissen wird direkt vor Ort hergestellt. Bereits im Oktober wird mit dem Abbau begonnen und die Bühne für den Winter vorbereitet. Im Januar beginnen dann die Arbeiten für das Bühnenbild der nächsten Spielzeit.
Bühnenbild
Sie sind wahre Verwandlungskünstler: Jahr für Jahr schaffen die Bühnenbildner eine neue Spielstätte für unsere Veranstaltungen und arbeiten dabei eng mit den Bühnenbauern zusammen.
Kasse
Die Theaterkasse ist nach wie vor die wichtigste Vorverkaufsstelle des Naturtheaters. Karten können direkt am Theater abgeholt werden, per E-Mail, telefonisch oder Fax bestellt werden und bei Rückfragen steht den Besuchern ein Ansprechpartner zur Verfügung.
Kiosk
Zahlreiche Besucher wollen an den Vorstellungen versorgt werden - eine echte Herausforderung für unsere Kioskmannschaft. Ob am Grill, an der Sekt- oder Kaffeebar oder beim Popcorn - überall stehen ehrenamtliche Mitglieder bereit.
Kostümbild und Schneiderei
Ein wichtiges Element jeder Theaterproduktion sind die Kostüme für die zahlreichen Darsteller. Vom Entwurf bis zu den Premieren bleibt oft nicht viel Zeit. Zum Glück gibt es einen reichhaltigen Kostümfundus.
Künstlerischer Beirat
Der künstlerische Beirat trifft eine Vorauswahl an Theaterstücken. Bis es zu einer Entscheidung kommt, müssen zahlreiche Textbücher gelesen und auf Tauglichkeit geprüft werden.
Licht- und Tontechnik
Unsere Techniker geben nicht nur den Ton an, sie setzen auch unsere Darsteller ins rechte Licht. Keine einfache Aufgabe an einer Freilichtbühne.
Maske
Eine wichtige Rolle in jeder Produktion kommt der Maske zu. Damit auch noch Zuschauer in den hintersten Reihen Mimik erkennen können, sind unsere Visagisten gefragt. Zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn und während der gesamten Aufführung stehen sie bereit, die zahlreichen Darsteller für ihre Rolle zu schminken, zu frisieren und immer wieder auch umzuschminken.
Öffentlichkeitsarbeit
Unsere Verantwortlichen in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sorgen für den gebührenden Aufmerksamkeitsfaktor unserer Veranstaltungen. In Eigenarbeit entstehen Werbemittel wie Plakate, Folder, Buswerbungen oder diese Homepage.
Organisations-Team
Mitreißende Musik, atemberaubende Artistik, Comedy und Kabarett - an den Gastspielen und am Tag der offenen Tür treten auch andere Künstler im Naturtheater Grötzingen auf.
Requisite
In enger Zusammenarbeit mit Regie und Bühnenbildner besorgt die Requisite Ausstattungsgegenstände für unsere Theaterstücke. Was es nicht gibt, wird besorgt oder in Eigenarbeit hergestellt.
Schauspiel
Über 80 ehrenamtliche Darsteller agieren Jahr für Jahr auf der Grötzinger Freilichtbühne. Von der ersten Probe im Dezember bis zu den Premieren Anfang Juni treffen sich die Darsteller regelmäßig, oft mehrmals pro Woche, zu den Proben im Spielerheim des Naturtheaters.
Sicherheit
Jahr für Jahr entstehen neue fantastische Bauten auf der großen Freilichtbühne. Damit den Darstellern, Mitwirkenden und den Besuchern der Vorstellungen nichts passiert, gibt es im Naturtheater Grötzingen ein eigenes Amt für diese verantwortungsvolle Position.