Das Naturtheater Grötzingen feiert am Sonntag Premiere mit dem „Dschungelbuch“

Das Dschungelbuch Bild: tba, Pressestelle Stadt Aichtal
»Mit der Inszenierung des „Dschungelbuch“s ist es dem Naturtheater gelungen ein hervorragend inszeniertes Stück auf die Bühnen zu bringen, an dem nicht nur die Kinder, sondern die ganze Familie Freude hat und einen spannenden, kurzweiligen gemeinsamen Familiennachmittag genießt. «

Wir befinden uns an einem Ort voller Geheimnisse und Rätsel. Hier im Dschungel sind unzählige Tiere beheimatet. Doch die Zeit ist vorbei, an der sich das Grün wie ein Gürtel um den Erdball zog. Menschen kamen, um ihn noch heute mit der roten Blume niederzubrennen. Mit diesen nachdenklich stimmenden Worten beginnt die Geschichte von Mogli und seinen Freunden. Mit dem „Dschungelbuch“ entschied sich das Naturtheater Grötzingen dieses Jahr für einen Klassiker, der nicht nur von Kindern immer wieder gerne gesehen wird. Am Sonntagnachmittag feierte das Theater am Galgenberg mit seinem Kinderstück das „Dschungelbuch“ bei tropischen Temperaturen Premiere.
Es ist nicht das erste Mal, dass am Galgenberg die Geschichte von Rudyard Kipling auf die Bühne gebracht wurde. Bereits 1992 und 2000 war es dort zu sehen. Dieses Mal trägt es die Handschrift von Lars Kajuiter einem freiberuflichen Theaterpädagogen und Regisseur aus den Niederlanden. Er ist ein Bekannter von Rob Doornbos, der sich dieses Jahr für das Erwachsenenstück verantwortlich zeichnet. Oder wie Klaus Herzog, Finanzvorstand des Naturtheaters Grötzingen sagt, nachdem Holland dieses Jahr nicht bei der Fußball Weltmeisterschaft mitspielt, haben wir die niederländischen Regisseure für unsere Theaterstücke engagiert.
Mit der Inszenierung Kiplings Roman übt Kajuiter ein Stück weit auch Gesellschaftskritik, weist auf die Missstände in der Natur durch die Menschen hin, auch wenn die Inszenierung ansonsten kurzweilig unterhaltsam daher kommt und mit dem ein oder anderen Lokalkolorit dem Zuschauer ein Schmunzeln entlockt. Gigs hat Kajuiter, zusammen mit seiner Assistentin Karin Münzinger einige umgesetzt. Bereits in den ersten Szenen gibt es neue „Pfoten“ ,sprich Schuhe, für Mogli (Jule Kleinknecht) als er mit seinen Rudelgeschwistern spielt und anschließend von seiner Wolfsmutter Rakscha (Elke Widmer) zum wiederholten Mal die Geschichte seiner Rettung erzählt bekommt. Jule Kleinknecht geht in der Rolle des Mogli auf, spielt mit Begeisterung mit ihren Wolfsgeschwistern und bietet ihrem Widersacher Shir Khan (Nobert Kyta) resolut die Stirn als er erfährt, dass er ihn aus dem Dschungel verbannen will. Shir Khan der majestätisch herrschende Tiger des Dschungels wird von Norbert Kyta gekonnt verkörpert. Geschickt versucht er, die Tiere des Dschungels auf seine Seite zu bekommen, um Mogli wieder zu den Menschen zu bringen. Vermittelnd mit samtiger Diplomatie stellt sich Panther Baghira (Melanie Walz) hinter Mogli und verspricht sich einzusetzen, damit der kleine Menschenjunge in seiner tierischen Familie bleiben darf. Melanie Walz überzeugt als Baghira, versucht wo immer sie kann, mit ihre ausgleichenden, besonnen Art zu vermitteln, übt Strenge als Moglis Lehrerin und stellt sich schützend vor ihn, wenn er angegriffen wird. Ganz anders dagegen Balou der Bär verkörpert von Georg Weihrauch, herrlich wie er die gemütliche Art des Bärs wiedergibt. Durch seinen Bart und die langsamen, manchmal auch behäbigen Bewegungen karikiert er den Charakters des Meister Petz` hervorragend. Allein schon seine Tanzeinlage mit Blattröckchen erheitert oder wie er sich immer wieder als Moglis Lehrer um die Tatze wickeln lässt. Der Running Gag des Stückes ist Tabaqui (Samira Mainzer), die immer dem Knochen nachhechelt wie Scrat dem Nüsschen in „Ice Age“. Das nervöse überdrehte Wesen Tabaqui spielt Samira Mainzer genial. Beeindruckend auch wie die Pythonschlange Kaa (Ronja Feldmaier und Leonie Heinrich) im Stück umgesetzt wurde, wie dem Publikum mit der Gabel im Maul ihr unbändiger Appetit signalisiert werden soll. Ihre Hypnoseversuche dagegen bringen das Publikum zum Lachen, denn die Betroffenen antworten in einem monotonen Singsang, das eher an chorale Gesänge erinnert. Zu gut auch die Elefantenparade mit ihrem schusselig wirkenden, aber strengen General Hati (Reinhold Oppermann) und seiner Frau Winnifred (Hilda Oppermann), die als Paar nicht immer einer Meinung sind, sich aber prima ergänzen, schließlich hat sie in der Beziehung die Hosen an. Nett auch die kleinen Mäuse, die immer nach dem Weg suchen und für einige Verwirrung sorgen. Genauso wie die Affen, die in der vergessenen Stadt leben, nicht wissend, was mit den Gebäuden anzufangen ist. Hierher haben sie Mogli entführt, Spielen mit ihm Schabernack, lausen ihn ständig oder führen ihre Gardeformation auf. Eine Anspielung auf das Erwachsenenstück „Der Mann mit der Eiserne Maske“ und die Garde von Ludwig XIV. Als Leitwölfin Akela überzeugt Kiara Kytka in ihrer Rolle, die sich schützend und weise vor Mogli, ihrem kleinen Menschen Frosch, stellt, um ihn im Rudel zu behalten. Denn sowohl Baghira als auch Akela wissen das Mogli anders ist als die anderen Menschen. Das kleine Menschenkind hat für sich bereits das Grundgesetz des Dschungels verinnerlich, dessen erster Artikel besagt „Die Würde des Dschungels ist unantastbar“ und im dritten Artikel fordert: Jage nur, was Du zum Fressen brauchst. Trotzdem entscheidet sich Mogli zum Schluss wieder zu den Menschen zu gehen, als Mittler zwischen den beiden Welten, um für seine tierische Familie Verständnis bei den Menschen zu fordern.
Mit der Inszenierung des „Dschungelbuch“s ist es dem Naturtheater gelungen ein hervorragend inszeniertes Stück auf die Bühnen zu bringen, an dem nicht nur die Kinder, sondern die ganze Familie Freude hat und einen spannenden, kurzweiligen gemeinsamen Familiennachmittag genießt.
Bestechend sind in diesem Stück auch die Kostümen, die so bunt wie die Tierwelt des Dschungels sind. Entworfen hat die Tierkostüme die Modedesignerin Kerstin Rosin zusammen mit Simone Müller, die dabei jedes Detail der einzelnen Tierarten raffiniert und artspezifisch umgesetzt haben. Genäht haben die Entwürfe Helga Puth und ihre vielen Helferinnen.

Veranstaltungen

Der Mann mit der eisernen Maske

Witz, Spannung und ein Hauch von Romantik zugleich erwartet Sie in diesem unterhaltsamen Abenteuer nach einer Vorlage von Alexandre Dumas. Lassen Sie sich in das Frankreich des 17. Jahrhunderts entführen.

Das Dschungelbuch

Eines der beliebtesten Kindertheater-Stücke der letzten Jahre kehrt zurück auf die Grötzinger Freilichtbühne – Das Dschungelbuch nach den bekannten Erzählungen von Rudyard Kipling.

Comedy Night 2018

Vergessen Sie das Fitness-Studio und trainieren Sie Ihre Bauchmuskeln in der Comedy-Night 2018 mit dem Parodisten und Karikaturisten Jörg Knör und dem selbsternannten Edel-Punk und Paradiesvogel der Comedy, Kay Ray!

Theatersportliche Impro-Show

Nichts ist geprobt, nichts vorbereitet, nichts abgesprochen! In dieser wilden Mischung aus Schauspiel, Musik, Comedy, Pantomime, Tanz und Schlagfertigkeit sind die Anregungen aus dem Publikum der Spielball für die Akteure auf der Bühne.

Musical Night 2018

Bereits zum dritten Mal auf unserer Bühne und in diesem Jahr mit einem ganz neuen Programm! Das Publikum kann sich wieder auf eine hochkarätige und sehr kurzweilige Show freuen: romantisch, aufregend und spektakulär, aber auch witzig.